Das Burg von Mussomeli

Das Burg von Mussomeli, ein imposantes und strenges Symbol des feudalen Siziliens

Auf der Spitze eines Hügels erhebt sich Mussomeli in schöner Lage in der Provinz Caltanissetta; die dicht gedrängten Häuser der Ortschaft lassen nur für schmale, gepflasterte Gassen Platz. Hinter dem Dorf steht auf einem Felssporn das imponierende Castello Manfredonico Chiaramontano, eine der reizvollsten Burgen auf Sizilien (sie lohnt sicherlich die Mühe des langen und steilen Aufstiegs!), deren gut gegliederter Bau das ganze darunter liegende Tal beherrscht; sie liegt im wunderschönen Inland von Sizilien an der Straße Palermo-Agrigent. Die Burg, Symbol der Macht der adligen Grundbesitzer und grandioses Werk der Baukunst, wurde 1364 auf Befehl von Manfredi II. Chiaramonte sowohl zu militärischen als auch zu Wohnzwecken errichtet. Sie liegt etwa 2 km von der sich auf verschiedenen Ebenen bis in eine Höhe von 780 m ü. M. entwickelnden Ortschaft entfernt und scheint buchstäblich mit dem isoliert in der Campagna von Caltanissetta aufragenden Felssporn aus Kalkstein verwachsen, auf dem sie steht. Die Provinz besitzt viele solcher Burgen, diese aber bildet eine wahre Festung und ist von einer unregelmäßigen Umfassungsmauer umgeben, die jeden Felsvorsprung so geschickt ausnutzt, dass das Werk des Menschen mit dem der Natur zu verschmelzen scheint. Die massive Wirkung und der gute Erhaltungszustand über sechs Jahrhunderte hinweg sind der guten Qualität des benutzten Mörtels und den aus dem Fels selbst gehauenen Bausteinen ebenso zu verdanken wie den zahlreichen Widerlagern (ein vertikal gerichtetes architektonisches Stützelement) an den Bögen und den mächtigen Ecksteinen. Die Außenfassade der Burg ist reich mit Schmuckwerk versehen: Mit ihren Zinnen, Zwillingsbogenfenstern, zwei zylindrischen Türmchen, einem reich verziertes Portal und ebensolchen Fenstern bildet sie eines der herausragenden Beispiele gotischer Kunst. Aber auch das Innere, das man durch ein Spitzbogenportal betritt, ist atemberaubend. Unbedingt besuchen sollte man die Säle mit ihren hohen Kreuzgewölbe-Decken, die Sala dei Baroni mit ihren wunderschönen Portalen in reinem „Chiaramonte-Stil“ und zwei Zwillingsfenstern, die Prigione della Morte („Todesgefängnis“), einen tiefen Raum, in den die Gefangenen durch eine Falltür hinabgelassen wurden, um dann durch Ertrinken zu sterben. Interessant ist auch die Burgkapelle mit einer Statue der „Madonna von der Kette“, die die Gefangenen um Erbarmen anflehten. Und schließlich die Besonderheit, die die Burg von Mussomeli auszeichnet: die dreieckigen Räume des Innern, die die Säle auf jeder Seite des Vielecks mit den entsprechenden Treppenaufgängen verbinden.
Neben der Burg bietet Mussomeli aber auch zahlreiche archäologische Schätze aus vorgeschichtlicher, römischer, arabischer und byzantinischer Zeit, ganz abgesehen von den vielen hübschen Kirchen aus dem 15. und 16. Jh. und den bezaubernden alten Gassen.

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