Noto

Noto Stadt. Der Triumph des sizilianischen Barock.

Das antike Noto lag ursprünglich 8 km nördlich der heutigen Stadt; es wurde allerdings vollkommen zerstört durch das verheerende Erdbeben von 1693, in dem über tausend Einwohner umkamen. Gleich nach dieser Katastrophe erhielt Giuseppe Lanza Fürst zu Camastra den Auftrag, die Stadt ein wenig weiter talwärts wieder aufzubauen und berief zu diesem Zwecke bedeutende Architekten und Handwerker nach Modica. Der Wiederaufbau des Stadtkerns dauerte über hundert Jahre, bis zum Ende des 18. Jh. Die Straßen der Stadt sind unterbrochen von großartigen Plätzen und eindrucksvollen Treppen, die Terrassen und Höhenunterschiede verbinden: Das Ergebnis dieses einheitlichen Wiederaufbaus war ein kohärentes Stadtgefüge mit zahlreichen architektonischen Besonderheiten; Cesare Brandi definierte Noto als einen „Garten aus Stein“. Man verwendete den weichen hiesigen Stein mit seinen Farbnuancen von Gold bis Rosa, und versah ihn mit reichen Schnitzereien. Der Wiederaufbau erfolgte unter der Leitung des Fürsten von Camastra, der den spanischen Vizekönig in Noto repräsentierte. Die Stadt ist durchsetzt von kostbaren Barockkirchen und -palazzi, darunter die vor einigen Jahren nach einem Erdbeben renovierte Kathedrale Chiesa Madre San Nicolò, die Kirchen San Carlo und San Domenico, das Stadttor Porta Reale und die Adelsresidenzen der Familien Nicolaci di Villadorata, Trigona di Cannicarao und Landolina di Sant’Alfano. Noto wurde 2005 zum UNESCO-Menschheitserbe erklärt und verdankt seinen Aufschwung heute dem Tourismus, der auch von der Umgebung mit ihren beiden bedeutenden Naturreservaten Vendicari und Cavagrande del Cassibile, sowie den zahlreichen Stränden mit ihrem goldgelben Sand angezogen wird. Daneben ist Not berühmt wegen seiner Produktion an DOC-Weinen, insbesondere dem Eloro und dem Val di Noto. In der Via Nicolaci findet jedes Jahr im Mai die „infiorata“ statt, bei der die gesamte Straße mit einem raffinierten künstlerischen Design ganz aus Blumen bedeckt wird.




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